Stablecoins
Kurze Erklärung
Stablecoins sind eine spezielle Art von Kryptowährungen, die entwickelt wurden, um einen stabilen Wert zu halten, normalerweise im Verhältnis zu einem Fiat-Wert wie dem US-Dollar, dem Euro oder einer anderen Währung. Sie spielen eine wesentliche Rolle in der Welt der Kryptowährungen, da sie eine Brücke zwischen traditionellem Geld und der volatilen Krypto-Welt bilden.
Was sind Stablecoins?
Stablecoins sind digitale Vermögenswerte, deren Wert an einen stabilen Referenzwert gebunden ist. Dies kann eine Fiat-Währung, ein Rohstoff (wie Gold) oder sogar ein Korb von Vermögenswerten sein. Die Idee hinter Stablecoins ist es, die Preisvolatilität zu minimieren, die für traditionelle Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum typisch ist.
Wie funktionieren Stablecoins?
Stablecoins können auf verschiedene Weise ihre Stabilität beibehalten:
(1) Fiat-gedeckte Stablecoins: Diese sind durch physische Reserven von Fiat-Währungen gedeckt, die bei einer zentralen Institution hinterlegt sind. Ein Beispiel ist Tether (USDT), der angeblich durch US-Dollar in einem Verhältnis von 1:1 gedeckt ist.
(2) Krypto-gedeckte Stablecoins: Diese sind durch andere Kryptowährungen gedeckt. Um die Volatilität dieser Deckung auszugleichen, werden sie häufig überbesichert. Ein Beispiel ist Dai (DAI), der durch Ethereum und andere Kryptowährungen gedeckt ist.
(3) Algorithmische Stablecoins: Diese verwenden keine physischen Reserven, sondern halten ihren Wert durch Algorithmen und Smart Contracts stabil. Diese Algorithmen steuern das Angebot der Coins, um den Preis stabil zu halten. Ein bekanntes Beispiel war TerraUSD (UST), der allerdings gescheitert ist und große Verluste für Investoren verursacht hat.
Wer sind die Herausgeber von Stablecoins?
Tether (USDT): Herausgegeben von Tether Limited, einem Unternehmen, das eng mit der Kryptobörse Bitfinex verbunden ist. USD Coin (USDC): Herausgegeben von Centre, einem Konsortium, das von Circle und Coinbase gegründet wurde. Dai (DAI): Herausgegeben von der MakerDAO, einer dezentralen autonomen Organisation.
Welche Plattformen bieten Stablecoins an?
Stablecoins sind auf fast allen größeren Kryptowährungsplattformen und Börsen verfügbar. Einige der bekanntesten Plattformen, auf denen Stablecoins gehandelt werden können, sind:
Binance: Eine der größten Krypto-Börsen weltweit, die zahlreiche Stablecoins unterstützt. Coinbase: Bietet vor allem USDC an, hat aber auch andere Stablecoins im Angebot. Uniswap: Eine dezentrale Börse (DEX), auf der Stablecoins direkt zwischen Nutzern gehandelt werden können. Aave: Eine DeFi-Plattform, die Stablecoins für Kreditvergabe und -aufnahme unterstützt.
Welche DeFi-Möglichkeiten gibt es mit Stablecoins?
Stablecoins sind in der DeFi-Welt (Decentralized Finance) weit verbreitet und bieten verschiedene Möglichkeiten:
(1) Lending & Borrowing: Nutzer können Stablecoins auf Plattformen wie Aave oder Compound verleihen und dafür Zinsen erhalten. Ebenso können sie Stablecoins als Sicherheit hinterlegen und gegen andere Vermögenswerte leihen.
(2) Staking & Farming: Nutzer können ihre Stablecoins in Liquidity Pools (z.B. auf Uniswap oder Sushiswap) einbringen und dafür Belohnungen in Form von Zinsen oder anderen Token erhalten.
(3) Zahlungen und Überweisungen: Stablecoins können für internationale Überweisungen und Zahlungen verwendet werden, da sie schnelle und kostengünstige Transaktionen ermöglichen.
(4) Handel: Stablecoins dienen als Basiswährung auf vielen Kryptobörsen und ermöglichen es Händlern, ihre Gewinne in einem stabilen Vermögenswert zu parken.
Welche Risiken gibt es?
Obwohl Stablecoins viele Vorteile bieten, sind sie nicht ohne Risiken:
(1) Zentralisierung: Viele Stablecoins sind zentralisiert, was bedeutet, dass ihre Ausgabe und Verwaltung von einer zentralen Institution kontrolliert wird. Dies birgt das Risiko von Missmanagement, Betrug oder staatlicher Intervention.
(2) Deckungsrisiken: Bei fiat-gedeckten Stablecoins besteht das Risiko, dass die behauptete Deckung nicht vollständig vorhanden ist oder nicht wie versprochen zugänglich ist, was zu einem Wertverlust führen kann.
(3) Technische Risiken: Algorithmische Stablecoins und solche, die durch Smart Contracts verwaltet werden, sind anfällig für technische Fehler oder Hacks, die ihre Stabilität gefährden können.
(4) Regulatorische Risiken: Regierungen weltweit beginnen, Stablecoins zu regulieren, was zu Einschränkungen oder Verboten führen könnte, insbesondere wenn Bedenken bezüglich Geldwäsche oder Finanzstabilität bestehen.
(5) Marktrisiken: Wie bei TerraUSD (UST) geschehen, können Stablecoins, die auf komplexen Mechanismen zur Preisstabilisierung basieren, schnell ihren Wert verlieren, wenn das Vertrauen der Nutzer verloren geht.
Stablecoins spielen eine wesentliche Rolle im Krypto-Ökosystem, indem sie Stabilität bieten und eine Vielzahl von Anwendungen ermöglichen, insbesondere im Bereich DeFi. Dennoch sollten Nutzer die damit verbundenen Risiken sorgfältig abwägen und nur in solche Stablecoins investieren, die gut reguliert und transparent sind.